Zentrum am Rande

Zentrum am Rande

Das Plakat visualisiert die aus der Perspektive der Kultursemiotik formulierte These, dass Solovki, seit der Gründung des Klosters im 15. Jahrhundert stets auf die eine oder andere Weise so eng in den politischen und/oder kulturellen Prozess im Zentrum von Russland involviert war, dass ihm trotz seiner geographischen Lage an der äußersten nördlichen Peripherie stets die Bedeutung eines „Zentrums“ zukam.

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ZentrumamRande
OrtderAndersdenkenden

Ort der Andersdenkenden
– Zentrum der politischen Verbannten

So entgegengesetzt die Funktionen von Kloster und Lager grundsätzlich auch sind – das eine ein Ort des geistig-religiösen Rückzugs, das andere ein Ort des gewaltsamen Ausschlusses und der Züchtigung, die Geschichte zeigt doch eine wichtige Kontinuität, die Solovki als einen „Ort der Andersdenkenden“ kennzeichnet: über Jahrhunderte hinweg, vom 16. bis zum 20. Jh. war Solovki ein Ort an den bedeutende Intellektuelle, v.a. auch solche, die dem Machtzentrum sehr nahe standen, verbannt wurden: vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in das dem Kloster eingelagerte Gefängnis und im 20. Jahrhundert in das „Sonderlager“ (SLON) des sowjetischen Geheimdienstes.

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