Michail Prišvin

Eindrücke von einer Inspektionsreise auf die Solovki von 1933.

Die Fotos und Tagebucheinträge des sowjetischen Schriftstellers und Fotografen Michail Prišvin sind Spuren einer Auftragsreise des Autors, der schon einmal, anfang des Jahrhunderts (siehe: Plakat zur Jahrhundertwende) auf den Solovki war und darüber eine literarische Reportage verfasst hatte. Nun war Prišvin – der nicht mit der von Gor’kij beauftragten Schriftstellerbrigade zum Bau des Belomorkanal durch Häftlinge des dortigen Arbeitslagers hatte mitkommen dürfen (vgl. die Publikation des quasidokumentarischen Propagandawerks in Russisch und Englisch: Беломорско – Балтийский канал имени Сталина: История строительства, 1931 – 1934 гг., M. 1934; Belomor: An Account of the Construction of the Great Canal Between the White Sea and the Baltic Sea, 1935) – im Alleingang, aber mit Billigung Gor’kijs unterwegs, um eine eigene Reportage über den Belomorkanal zu schreiben und fuhr auf dem Weg dorthin auf die Solovki. Dort entstanden jedoch vor allem Fotos, von denen einige auf dem Plakat zu sehen sind. Auf dem Plakat präsentieren wir einige Auszüge aus seinem Tagebuch, aus denen hervorgeht, dass ihm auf seiner Reise durchaus bewusst wurde, was auf den Solovki im Sonderlager geschah. Prišvins Reportage wurde anschließend nicht als Beitrag zum Belomor-Kanal-Sammelband angenommen, ein kleiner Text über Solovki wurde jedoch extra in einem heute schwer zugänglichen Sammelband seiner Essays veröffentlicht. (Пришвин, М. М. Собрание сочинений. Т. 1. Север / Михаил Пришвин. – Москва : Художественная литература, 1935.)